In the jungle the Cuban jungle…
Nach Besichtigung dreier Städte, die unterschiedlicher nicht hätten sein können, wollten wir auch die schönen Seiten der Natur Kubas kennenlernen. Sprich, wir wollten in den Dschungel.
Aus Trinidad gibt es mehrere Nationalparks, die man besichtigen kann. Um dort hinzukommen kann man (zu einem) zu Fuß gehen. Zu weiteren gibt es die Möglichkeit hinzureiten, sich ein privates Taxi checken oder eine Tour mit einer Reiseagentur buchen. Wir wollten es klein (und billig) angehen und haben uns zu Fuß am ersten sonnigen Tag zum Nationalpark Parque de Cubano aufgemacht. Und was soll ich sagen? Es war ein Abenteuer.
Nichts aus Santa Clara gelernt, sind wir um 12.30 losgestartet. Von der Hoffnung, dass sich der Weg im Schatten befindet, haben wir uns schnell verabschieden müssen. Nach 1 Stunde (gefühlt waren es 4) durch Gatsch, auf Schienen, durch Weidenzäune und an schlafenden Rindern vorbei kamen wir beim Nationalpark an.
Weitere 3 Kilometer führten uns durch das Dickicht des karibischen Dschungels. Viele Gekkos und Eidechsen haben unsere Wege gequert, wir balancierten über zwei Stellen an einem Fluss. Unser Ziel war ein Wasserfall, bei dem wir uns nach großer Anstrengung, viel Schweiß und Moskitostichen endlich abkühlen konnten.
Was wir nicht wussten; der Nationalpark hat genauso eine Schließzeit, welche wir am Ende unserer Wanderung schon fast überschritten haben. Dass wir komplett alleine am Weg und beim Wasserfall waren und das Restaurant zu Beginn des Parks laut Aussagen der Kellnerin schon 2 Stunden geschlossen hat als wir ankamen und Arbeitenden (von Guide bis Koch) sich zusammenpackten, hat unser Verstand nicht überrissen. Wir waren zu durstig, müde und unterzuckert dafür. Die letzte Kraft geschürt, haben wir uns auf den Weg zurück nach Trinidad gemacht. Um den Gatsch zu entgehen: diesmal auf der Straße. Beide auffällig ruhig (quasi Energiesparmodus) und noch immer von der Hitze der Sonne geplagt, hat sich plötzlich ein Geräusch der Hoffnung bereitgemacht. Ein Bus bog um die Ecke: groß, blau und verrostet. Sagen wir es so: In Österreich würde er kein Pickel mehr kriegen. Er blieb mit lautem Zisch vor uns stehen und mit einer lässigen Handbewegung winkt uns Fahrer, einzusteigen. Wie sich herausstellte ist dies der Bud der Mitarbeiter:innen des Nationalparks, welcher die ganze Crew jeden Tag hin und zurück bringt.
Erleichterung macht sich in uns breit und mit viel Geruckel kamen wir 10 min später in Trinidad an. Dankbar übergaben wir dem Fahrer eine Packung Mannerschnitten und machen uns müde auf den Weg in unser Zimmer.