Mit dem Bambuszug durch Battambang
Am 27. Dezember haben wir Strand, Meer und Pad Thai hinter uns gelassen und sind ins nächstes Land gefahren. Wir sind in Kambodscha.
Südamerika hat uns viel Sitzfleisch abverlangt, deswegen hatten wir erstmal genug von langen Autobusfahrten. Wir haben also beschlossen auf unserem Weg zum Angkor-Komplex 2 Nächte in Battambang zu verbringen. Wir bezogen wieder mal ein Dormroom in einem Hostel. Der Besitzer war sehr nett und auch die Kommunikation hat hervorragend funktioniert, er war Deutscher. Geduldig hat er sich unseren Fragen gestellt, die in einem neuen Land aufkommen. Wie bekommt man eine Simkarte? Wo ist der nächste ATM? Wie sicher sind die Tuktuks? Wo sollten wir eher nicht hingehen? – Glücklicherweise waren Sim und Geld leicht zu besorgen, und Kambodscha wurde uns als sehr sicher versprochen, was sich in den weiteren Tagen bestätigen sollte.
Unseren ersten Abend haben wir gleich kulturell angelegt. In Battambang gibt es die Organisation Phare Ponleu Selpaky. Dort werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene künstlerisch ausgebildet, gestartet hat das ganze in einem Flüchtlingslager in Thailand. Seit 1994 werden jährlich bis zu 1000 junge Menschen in Zeichnen, Malen, Schreiben, Akrobatik und Schauspiel in der Non-Profit Organisation ausgebildet. Jeden 2. Abend zeigt die Zirkusgruppe was sie kann. Solch eine Vorstellung wollten wir uns nicht entgehen lassen und haben Tickets gekauft. Es war eine Stunde Unterhaltung mit Akrobatik, jonglieren, balancieren und am Ende wurde es auch feurig. Das Ganze war verpackt in eine Spielgeschichte. Das Zirkuszelt war voll, viele Einheimische haben sich das Spektakel nicht entgehen lassen. Uns hat die Vorstellung sehr sehr gut gefallen. Es war sehr schön zu sehen, wie viel Spaß die Artisten hatten und wie stolz sie am Ende waren, als es Standing Ovations für sie gab.
Für den nächsten Tag haben wir über unser Hostel eine Tour durch Battambang gebucht. Es war eine Ganztagestour, die eigentlich alles abdeckt, was die Stadt zu bieten hat (Auch wenn es ähnlich wie die Tour durch das heilige Tal klingen mag, es hatte damit nichts gemein). Ein Tuktukfahrer hat uns den ganzen Tag von einer Attraktion zur nächsten gebracht. Wir haben verschiedene Tempel und Pagoden besucht und waren auf dem Killingfield von Battambang (was es geschichtlich damit Aufsicht hat, erfahrt ihr im Artikel über Phnom Penh). Für 5$ sind wir flott mit einem Bambuszug gefahren. Spannend war, dass es nur ein Gleis gab. Wenn einem ein anderer Zug entgegen kam, musste einer der beiden abgebaut werden, bis der andere vorbei war.
Am Abend haben wir ein Naturspektakel miterleben dürfen. Kurz vor Sonnenuntergang fliegen aus einer Höhle Millionen Fledermäuse. Das ganze dauert über 30 Minuten und war sehr spektakulär. Ein Regenschirm wäre nicht schlecht gewesen, viele der Tiere haben genau über uns Wasser lassen. Nichtsdestotrotz sind wir froh das erlebt zu haben.
Am nächsten Tag wurden wir früh von unserem Hostel abgeholt und zum Hafen gebracht. Von dort haben wir unsere Reise mit dem Boot fortgesetzt. 7 Stunden sind wir zwischen Fischern und Dörfern, die im Wasser liegen, nach Siem Reap gefahren. Die Bootsfahrt war wunderschön. Wir hatten also einen hervorragenden Start in Kambodscha.