Nasse Schuhe in Đà Nẵng

In der geografischen Mitte von Vietnam befinden sich drei Städte, die sehr nah aneinander liegen. Wir haben jene in der Mitte, die Stadt Đà Nẵng angesteuert mit der Hoffnung die anderen in Tagesausflügen zu besichtigen. Das Wetter hat uns jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Hanni und Anton, durchnässt

Ein Blick auf die Apple Wetter App hat uns auf einige Tage Regen vorbereitet. Wir waren bereit – unsere Kleidung nicht. Den ersten Kontakt mit dem Kühlen Nass hatten wir auf der Fahrt im Nachtbus von Đà Lạt nach Đà Nẵng. Auf dem Weg hat es bereits zu schütten begonnen und der Bus war bei Hannis Platz leider undicht. Die Decken, vom Bus zur Verfügung gestellt, haben das meiste trocken gehalten, der Schlaf hat sich jedoch trotzdem in Grenzen gehalten. Auch weil wir in der letzten Reihe, obere Etage gelegen sind und Anton bei jeder Bremsung fast aus dem Bett gefallen ist. Um 6 Uhr wurden wir sehr unsanft von einem reichlich nervösen Busfahrer geweckt, denn unser Anschluss-Van würde auf uns warten. Schnell haben wir uns zusammengepackt, haben uns durch den engen Gang im Bus geschlängelt und sind mit Augenringen und nassen Schuhbändern (die Zeit reichte nicht um die Schuhe zu binden) in einen Van gestiegen. Im Van wurden nicht nur Locals sondern auch Durian (auch bekannt als Jackfruit oder Stinkfrucht) transportiert. Unsere Nasen wurden also gefordert. Beschallt wurden noch dazu von traditioneller vietnamesischer Musik und Hunger hatten wir langsam auch.

Das Innere unseres Busses

Müde sind wir im Hotel angekommen, mussten jedoch auf unser Zimmer warten. Die Zeit weise genutzt, haben wir uns zwei Kaffee und Banh mi (Sandwiches) reingestellt und sind draufgekommen, dass in einer anderen der 3 Städte, Hội An, an diesem Abend das monatliche Laternenfestival stattfindet. Nach einem kurzen Mittagsschlaf haben wir uns einen Roller ausgeborgt und sind aus dem kalten aber trockenen Đà Nẵng Richtung Hội An gedüst, wo uns der Regen schon erwartete.

Hanni in Hội An

Hội An ist vor allem für die Altstadt bekannt. Kleine Geschäfte und Restaurants reihen sich aneinander und werden von wunderschönen Lampions beleuchtet. Noch bei Tageslicht sind wir in der Stadt angekommen und durch die Gassen geschlendert. Die Stadt hat trotz Regen etwas magisches, besonders wurde es jedoch als es dunkel wurde. Alle Häuser wurden mit den buntesten Laternen und Lampions beleuchtet und auf dem Fluss, der sich durch die Altstadt zieht, fahren Boote (natürlich sind auch diese bunt leuchtend beschmückt). Es erinnerte sehr an die Bootsszene aus dem Disneyfim „Tangled“. Die Stadt ist sehr zu empfehlen, bei schönerem Wetter wahrscheinlich noch besser. Sie ist nur sehr stark von Touristen besiedelt und von Einheimischen, die diverse Aktivitäten oder Souvenir verkaufen wollen. Kaum ein paar Meter vergehen, dass man nicht für eine Bootsfahrt oder ein Bier im nächsten Lokal geködert wird. Nachdem wir selbst ein kleines Papierschiffchen mit einer Kerze in den Fluss gelassen und dieses mit Wünschen versehen hatten, sind wir durch den Regen zurück nach Đà Nẵng gefahren und mit durchnässter Kleidung angekommen. Es sollte vier Tage dauern bis diese, inklusive Schuhe, wieder trocken waren.

Die Papierschiffchen auf dem Wasser

Das Wetter wurde am nächsten und unserem letzten ganzen Tag in Đà Nẵng nicht wirklich besser. Der Regen wurde geringer, die Luft blieb aber kalt. Da unsere Schuhe untragbar waren, sind wir in Birkenstock und Flipflops zu den Marmorbergen gefahren. Sie sind eine Ansammlung von fünf Marmor- und Kalksteinhügeln, die besichtigt werden können. Im Inneren finden sich Höhlen, Statuen und Tempel vor. Da das Wetter den meisten Tourist:innen einen Strich durch einen entspannten Tag am Strand gemacht hat, waren auch an diesem Tag sehr viele von ihnen Vorort.

Ein Turm in den Marmorbergen

Ein Relikt aus den 90er Jahren kann dort auch gefunden werden. Für umgerechnet einen Euro machen Einheimische (meist ältere Männer) Fotos mit ihren Spiegelreflexkameras von einem, direkt vor einer Attraktion, welches man gleich ausgedruckt mitnehmen darf. Diese Erinnerung wollten wir uns nicht nehmen lassen und haben nun ein schönes Foto von uns vor einem alten Turm. Der Mann hat sich sichtlich gefreut, ist es heute, in Zeiten von Smartphones, gar nicht so einfach jemanden von einem analogen Foto zu überzeugen.

Das Poster, das das Fotomachen bewirbt

Den Abend haben wir diesmal getrennt verbracht. Anton hat den Nachtmarkt unsicher gemacht, während Hanni einen Abend „zuhause“ im Hotelzimmer entspannt hat. Trotz den schlechten Wetterbedingungen haben wir das Beste aus der Sache gemacht und hatten eine schöne Zeit in Đà Nẵng.