Trinidad: Endlich Backpacker?
Was unterscheidet einen normalen Urlaub von einer langen Reise?
Abgesehen von dem Zeitraum, dessen Empfinden ja stark subjektiv ist (Ein Monat Reise kann auch zwei Mal zwei Wochen Urlaub sein), ist das eine Frage, der wir begegnen, wenn wir uns fragen „ob wir es schon fühlen“. Untenstehend eine kleine Liste an Erfahrungen, die wir in Trinidad gemacht haben, die uns das Gefühl von „Reise“ geben:
- Eine „Free Walking Tour“ gemacht? ✅
- Blasen an den Füßen bekommen? ✅
- Verdauungsprobleme? ✅
- Einen Nachmittag in der Unterkunft verbracht, entspannt und Masterarbeit weitergemacht? ✅
- Einen Tag durchgeregnet? ✅
- Spontan 2 Tage angehängt? ✅
- Eingesehen, dass man leider nicht alles sehen kann? ✅
- Die Reiseroute umgeplant? ✅
- Einem Weg gefolgt, der im Nichts endet? ✅
- Durch knöchelhohen Gatsch gewatet und über einen Zaun geklettert, um trotzdem ans Ziel zu kommen? ✅
- Eine mehrere Zentimeter große Kakerlake gesehen? ✅
- Um 05:30 aufgestanden um rechtzeitig zum Bus zu kommen? ✅
- Endlich das lokale Geldsystem durchblickt? ✅
- Etwas in der Unterkunft vergessen? ✅
Wie bereits in dem vorigen Bericht zu lesen war, kann man von Trinidad aus eine große Menge an Ausflügen ins Umland machen. Das liegt daran, dass es sowohl nahe an den Bergen mit viel Natur, nahe am Meer mit viel Wasser, und nahe am „Valle de los Ingenios“ mit vielen ehemaligen Zuckerplantagen liegt. Alles haben wir leider nicht gesehen, aber zumindest Kontakt mit der Wildnis konnten wir hier wieder aufbauen.
Sonst kann man über Trinidad sagen, dass es durchaus eine schöne Stadt mit einem herzigen Ortskern ist, in dem sich viele Museen, Bars und Restaurants wiederfinden. Der Kirchenvorplatz mit den kolonialen Prunkbauten rundherum ist sehr schön zu betrachten, seine Entstehungsgeschichte gibt einen kleinen Einblick in diese vergangene Zeit: Ursprünglich wurde der Platz gebaut, um den dort ansässigen Markt zu verdrängen, der den ringsum wohnenden Bürger:innen ein Dorn im Auge war. Trotz ihres unvorstellbaren Reichtums, schafften sie es aber nicht, das Haus zu erwerben, welches direkt vor der Kirche lag, um es abreißen zu lassen. Aufgrund dessen ist es nun einer von zwei Kirchenvorplätzen in Kuba, die nicht zentral vor dieser liegen, sondern versetzt gebaut werden mussten.