Zigarre, Fahrrad und Fledermaus
Auf mehrmalige Empfehlungen haben wir uns (wenn auch ein bisschen umständlich, mit Zwischenübernachtung in Havanna) in den frühen Morgenstunden auf den Weg nach Viñales gemacht. Viñales ist eine kleine Stadt, welche hauptsächlich aus einer Hauptstraße besteht. Rund um das Städtchen gibt die Natur zahlreiche Möglichkeiten für Exkursionen her. Diese haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Über eine steile Steinstiege kommt man zu einer Höhle, welche man durchqueren kann. Im dunklen, aneinander gedrückt, an Fledermäusen vorbei und den (vor allem Hannis) Blick nach unten geheftet, erstreckt sich danach ein wunderschönes Tal, welches zu Fuß oder auf dem Pferd erkundet werden kann.
Berühmt ist Viñales vor allem für den Tabakanbau und der Produktion jenes Accessoires, welches schon Fidel Castro und Che Guevara schmückte – die Zigarre. Nach einem 2 stündigen Fußmarsch (diesmal um 13 Uhr losgestartet – wir werden besser), haben wir eine Farm erreicht, dessen Familie einer der wenigen im Tabak-Game sind. Der Sohn hat uns nicht nur sein Haustier (siehe Bild), sondern auch genau gezeigt, wie eine Zigarre gedreht wird und was die gute Qualität ausmacht: Bleibt dir Tabak im Mund nachdem du einen Zug gemacht hast? Schlecht! Bricht die Asche von alleine ab? Schlecht!
Natürlich gibt es so etwas bei ihren Zigarren nicht. Ist doch klar. Neben einem Mojito mit Honig haben wir eine Zigarre aufs Haus bekommen.
Am Rückweg sind wir endlich mit 2 weiteren Touristen, mit welchen wir schon 3 Busfahrten geteilt hatten, ins Gespräch gekommen. Sie sind aus Deutschland und genießen die Zeit in Kuba genauso wie wir. Bei der Busfahrt aus Viñales raus, sollten wir uns nochmal begegnen, dann trennten sich unsere Wege endgültig.
Auf Anraten unseres Hosts haben wir uns (zur Freude von Anton, zum Unbehagen von Hanni) 2 Räder ausgeborgt. Weitere Attraktionen kann man mit ihnen am besten erkunden. Die Räder waren solide, Helm – Fehlanzeige. Über Schotter und Schlaglöcher ging es zunächst zu einem riesigen Gemälde an einer großen Steinwald, dem „Mural of the prehistory“. Das in den 60er Jahren vom Maler Leovigildo Gonzalez entstandene Werk zeigt die Evolutionsgeschichte.
Wieder retour und 7 km in die andere Richtung haben wir 2 sehr touristische Attraktionen besucht; Palenque de los cimarrones und Cueva del Indio. Mit sehr touristisch meine ich leider nicht nur die positiven Aspekte, wie beispielsweise, dass Höhlen mit Licht ausgestattet wurden, dass sie sicher zu erkunden sind, nein. „Einheimische“ haben getanzt, Feuershows zum besten gegeben , Besucher:innen konnten Federschmuck überziehen, dabei noch schön herumspringen und primitiv wirkend „uga uga“ rufen und von dem ganzen Spaß noch Fotos machen. An diesen Angeboten rasch vorbei, haben wir eine Bootsfahrt durch eine Höhle/Grotte genossen. Weniger geschichtliches bzw. über die Höhle selbst, mehr über die zufällig entstandenen Auskerbungen, die sie zu bieten hat haben wir bei dieser Tour gelernt.
Nach einem kühlen Refresco haben wir uns auf dem Weg zurück ins Apartment gemacht. Wer in Kuba ist, muss nach Vinales kommen. Es ist klein, fein und wunderbar.